CEO perview systems GmbH
Interview mit
Holger Antz
Wie schätzen Sie die aktuelle Situation am HR Softwaremarkt ein (vor dem Hintergrund „New Work“, Pandemie, etc.)?
Beide Elemente haben die Nachfrage nach moderner und digitaler HR Software deutlich gefördert. Nachdem im März und April 2020 erst Zurückhaltung der Pandemie wegen herrschte, zog die Nachfrage ab Mai 2020 deutlich an. Wir haben seit Anfang 2021 mehr Neukunden denn je zuvor.
Was sind aus Ihrer Sicht die Erfolgsfaktoren eines HR-IT-Auswahlprojektes (Prozesse, Organisation, Standardisierung, …)?
Der Kunde ist kein Experte in der Auswahl von Softwareprodukten, er / sie durchläuft einen solchen Prozess nur alle x-Jahre. Ein Berater kann nicht nur die Reife eines Produktes einschätzen, er kann auch die Flexibilität, Usability und die Modernität erkennen und einschätzen. Ein Kunde benötigt für diesen Prozess ein Vielfaches an Zeit und erreicht selten eine gleichwertige Auswahlqualität.
Was sind die Anforderungen aus Ihrer Sicht an die ausschreibenden Unternehmen?
Kunden suchen:
- meist ein modulares System, das in einzelnen Schritten / Phasen ausgerollt werden kann
- Moderne Software muss Browser-orientiert sein
- Software muss responsive designt sein
- Software sollte sowohl in der Cloud als auch OnPremise geliefert werden können
- Software soll in Mietmodellen angeboten werden
- Schulungsaufwand der Experten darf je Modul nicht länger als 1 Tag beanspruchen
- Software muss skalieren können (egal ob 200, 500 oder 1.000 oder mehr User)
- Software muss Workflows der Unternehmen abbilden können
- Workflows will der Kunde selber erstellen und ausrollen können
Sind aus Ihrer Sicht noch Lasten- und Pflichtenhefte im HR-IT-Auswahlprozess notwendig? (Was sind bzw. wären Alternativen?)
- Lastenhefte sind für Vertragsabschlüsse von großer Bedeutung, sie gestatten einen Werkvertrag, der den Auftragnehmer in die Pflicht nimmt.
- Alternativen sind Testinstallationen, in welchen der Kunde, bevor er kauft, Funktionen vollumfänglich testen kann
Welche Themen erweitern den funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungskatalog bei Cloud Lösungen?
- Cloudlösungen können als Sammelserver eingerichtet werden, sie können aber auch auf exklusiven Servern (auf denen ausschließlich die Daten des Kunden gespeichert sind) zur Verfügung gestellt werden.
- Datensicherungen können auf unterschiedliche Weise geboten werden, zum Beispiel mit einer doppelten Sicherung an einem zweiten Standort
- Cloudlösungen müssen unbedingt verschlüsselt angeboten werden
- Cloudlösungen müssen DGSVO kompatibel sein, idealerweise ISO 9.001 und 27.001 zertifiziert
Was sind für Sie die typischen Phasen eines HR-IT-Auswahlprojektes?
- Erstellen des Anforderungskataloges, Unterteilung von Muss / Kann Bereichen und Gewichtung der Muss Kriterien
- Verteilen des Kataloges an Anbieter
- Auswertung des Kataloges und Bildung der Top 3 Anbieter
- Erstellung eines Use-Cases, der den Prozess des Kunden widerspiegelt
- Präsentation der Anbieter auf Basis des geforderten Use-Cases
Inwiefern unterscheiden sich On-Premise und Cloud-Lösungen?
- Letztlich sollte sich lediglich die Installation / der Installationsort unterscheiden, die Software selbst muss identisch sein und kann auch gleichen Updateprozessen unterliegen
- Aus Sicht des Kunden besteht eine höhere Sicherheit, da der Kunde sein eigenes Environment bestimmt und so die Sicherheit nahezu uneingeschränkt auf seine Bedürfnisse abstellen kann
Welche Rolle spielen On-Premise Lösungen aus Ihrer Sicht in der Zukunft?
Die Bedeutung wird immer geringer werden, weil die Instrumente der Datensicherheit heute überall zur Verfügung stehen. Systemrelevante Organisationen wie Krankenhäuser, Behörden oder Kraftwerke werden wahrscheinlich noch sehr lange auf OnPremise Installationen setzen. Erst wenn Anbieter von HR Software Blockchain-Konzepte anbieten, wird OnPremise abgelöst werden.
Welche Trends/Strömungen sehen Sie im HR/HR-IT-Bereich in den kommenden Jahren?
- HCM Lösungen / Suiten, die den LifeCycle des Mitarbeiters von Bewerbermanagement über das Onboarding
- bis hin zur Personalentwicklung abbilden, verdrängen nach und nach Einzellösungen
- Seminarmanagement und E-Learning verschmilzt zu Blended-Learning
- Frei definierbare HR Workflows werden als Bestandteil der HR Softwaresuiten gefordert, weil sich sämtliche HR Prozesse darüber steuern lassen.
- Die digitale Personalakte, die bisher den Fokus auf Dokumente gesetzt hat, bezieht alle anderen HR Prozesse in sich ein und wird zur vollumfänglichen digitalen Akte
Was sind aus Ihrer Sicht die „Besonderheiten“ Ihrer Lösungen im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern?
perview ist ungemein flexibel und in nahezu allen Bereichen frei definierbar, das bedeutet z. B.:
- Im Lernmanagement bildet perview exakt den Lernkatalog des jeweiligen Kunden ab und kann selbigen sogar aus Altsystemen importieren
- Gleiches gilt für das Qualitätsmanagement und die fachlichen Anforderungen an Stellen und ihre Inhaber (Qualifikationsmatrix)
- Gleiches auch für Mitarbeiter- und Jahresgespräche, die in kürzester Zeit digital erstellt und ausgerollt werden können
- Mitarbeiterbeurteilungen können in einem 360° Modus erfolgen
- perview skaliert von 250 Mitarbeitern bis hin zu 10.000 Mitarbeitern, das beherrschen nur wenige Anbieter
- Der HR Experte erlernt perview je Modul in einem ½ bis 1 Tag, Endanwender / Mitarbeiter benötigen keine gesonderte Schulung durch perview, das übernimmt die interne HR!
- perview kann sowohl OnPremise als auch in der Cloud geliefert werden
- perview bietet modernste HR Workflows, die problemlos von HR Bereich und nicht von der IT erstellt werden können
- perview bietet insgesamt 12 Module, mit denen der gesamte LifeCycle des Mitarbeiters unterstützt werden kann
- perview ist responsive designt und kann auf Laptops, Tablets und sogar Smartphones genutzt werden