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Werner Böckelen, Talentsoft
Senior Presales Consultant –
Talentsoft GmbH

Interview mit

Werner Böckelen

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation am HR Softwaremarkt ein (vor dem Hintergrund „New Work“, Pandemie, etc.)?

Die Pandemie ist ein Booster für Digitalisierung, gerade für den HR-Softwaremarkt. Die digitale Transformation ist gerade mit den Themen Homeoffice und Remote-working deutlich im Vordergrund. Moderne Managementmethoden wie OKR können helfen, eine nachhaltige abteilungsübergreifende Feedbackkultur im Unternehmen zu etablieren.

Auch im Bereich der Personalbeschaffung liegt die Zukunft in noch mehr digitalisierten Prozessen, die auf einer noch besseren und fokussierteren Ansprache von Zielgruppen mit entsprechend optimierten Vorgängen einsetzt. Verbesserte Ansätze einer (?) KI-basierten CV-Auswertung helfen, die vorhandenen Infos noch besser zu nutzen, ohne den Verwaltungsaufwand zu steigern.

Was sind aus Ihrer Sicht die Erfolgsfaktoren eines HR-IT-Auswahlprojektes (Prozesse, Organisation, Standardisierung, …)?

Je fokussierter und  je konkreter die individuellen Anforderungen des Unternehmens identifiziert, strukturiert und priorisiert sind, desto schneller und besser lässt sich gerade bei HR SAAS Offerings das richtige Paket identifizieren

Bei den Prozessen sollte die klare Zielsetzung und das Ergebnis im Vordergrund stehen. Für eine aufwandsgerechte erfolgreiche Umsetzung in Cloud-Lösungen spielt der Abgleich mit den von den Anbietern angebotenen Standardprozessen eine wichtige Rolle. Besonders wichtig ist die Unterstützung eines Sponsors aus der Unternehmensleitung.

Was sind die Anforderungen aus Ihrer Sicht an die ausschreibenden Unternehmen?

  • Klare und übersichtliche Darstellung + Vorstellung über Zielsetzung, Budgetrahmen, Zeithorizont
  • Autoren von Ausschreibungen sollten gute Kenntnisse von Marktlösungen und Standardprozessen haben und/oder entsprechend Beratungsleistungen einholen.
  • Klare unternehmensspezifische UseCases vermeiden wenig aussagekräftige Fragen wie „bedienerfreundlich“.

Sind aus Ihrer Sicht noch Lasten- und Pflichtenhefte im HR-IT-Auswahlprozess notwendig? (Was sind bzw. wären Alternativen?)

Lasten- und Pflichtenhefte sind per se OK, solange die Themen auf die unternehmensspezifischen Anforderungen fokussiert sind.

Als Alternative und sinnvolle Ergänzung zu seitenlangen J/N EXCEL mit undurchsichtigen Punktesystemen bevorzugen wir konkrete Use-Cases, die Zielsetzung, Ausgangslage, Problemstellung und eine mögliche Umsetzung beschreiben. Wichtig ist hier nicht die Beschreibung des Ergebnisses und weniger die einzelne Ergebnismaske / oder exakte Abbildung des bisherigen Prozesses.

Welche Themen erweitern den funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungskatalog bei Cloud Lösungen?

  • Datenqualität der bestehenden Lösungen.
  • Welche weiteren Fragestellungen sind bei Umsetzung der Lösung wichtig? Bestimmte Fragestellungen können unter Umständen den Einsatz von mehreren Cloud Anwendungspaketen notwendig machen. Hier genaue Festlegung, was wo wie gemacht werden soll.

Was sind für Sie die typischen Phasen eines HR-IT-Auswahlprojektes?

  • Status Quo, Festlegung Zielsetzung, Priorisierung, Budget und Zeitrahmen
  • Sponsor Unternehmensleitung, Verantwortung und Verfügbarkeit des Projektteams
  • Marktsondierung und ggf. RFI – Auswahl
  • Erstkontakt und Überblick Demos
  • Vertiefende Gespräche/weitergehender Funktionsabgleich/notwendige Schnittstellen
  • Abstimmung Implementierungsstrategie, Zeitplanung
  • Finale Gespräche, Vertragsabschluss

Inwiefern unterscheiden sich On-Premise und Cloud-Lösungen?

On Premise Lösungen mit ihren sehr individuellen Anpassungsmöglichkeiten, aber hohen IT und Maintainance-Kosten eignen sich überall dort, wo damit Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens unterstützt werden.

Cloud Lösungen mit ihren mittlerweile umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten bieten den Vorteil, mit best-practice Standardprozessen der Anbieter laufend eine  Verbesserung der Services zu erreichen, ohne komplexe IT-Projekte selbst steuern und einführen zu müssen..

Welche Rolle spielen On-Premise Lösungen aus Ihrer Sicht in der Zukunft?

Bei HR-Projekten wird häufig eine Gesamtlösung, die die bestehenden Systeme im Bereich Stammdaten, Payroll, Zeitwirtschaft und Talentmanagement, angedacht. Es gilt sorgfältig zu prüfen, ob das wirtschaftlich und auch im Sinne des Unternehmensziels sinnvoll ist.

Als Alternative bieten sich sog. Hybridsysteme an, bei denen vorhandene OnPremise Zeitwirtschafts- und/oder Payrollsysteme mit einem modernen konzernweit eingesetzten Talentmanagement und Analysesystem ergänzt werden.

Welche Trends/Strömungen sehen Sie im HR/HR-IT-Bereich in den kommenden Jahren?

Gerade mit der deutlichen Zunahme an Remote und Homeoffice Arbeitsplätzen werden Unternehmensaufgaben und -prozesse, die auch NICHT HR Bereiche betreffen, in Workmanagement Lösungen aufgenommen und transparent dargestellt werden.

Wir sehen Anwendungen, die integriert in Teams etwa die Fragestellungen des direkten Feedbacks, der klaren und schnellen Zielvorgabe und Monitorings als Trends und Strömungen.

Was sind aus Ihrer Sicht die „Besonderheiten“ Ihrer Lösungen im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern?

Hybrid-Lösung

Nicht zwingend HR-Gesamtlösung über Talentsoft, sondern Hybrid-Lösungen, d.h. lokale Payrolls wie auch lokale Erfassung und Verwaltung der Stammdaten. Talentsoft dient der konzernweiten Konsolidierung der Daten

  • konzernweiten statistischen Auswertbarkeit
  • konzernweites standardisiertes Talentmanagement, d.h. Appraisal, Learning ist konzernweit einheitlich

Eingebundene OKR Lösung zur Erweiterung und Ergänzung der MAG

Die Talentsoft Continous-Conversation Lösung bietet auf Basis des OKR Ansatzes eine exzellente und sinnvolle Erweiterung der MAG/Appraisals. Feedback Kultur und klare zeitnahe Zielsetzungen / Zielerreichungen lassen sich deutlich besser umsetzen.

Offline Client für Learning Solutions

Gerade in einer Welt des dauerhaften kontinuierlichen Lernens macht es Sinn, Lerninhalte auch temporär ohne Internet Anschluss zur Verfügung zu haben. Kleine interessante Lerneinheiten können dann auch im Bus, Zug oder Flugzeug angesehen oder angehört werden.

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